Inhaltsverzeichnis

  1. Was bedeuten MQL, SQL und SAL?
  2. Warum Lead-Status im B2B so wichtig sind
  3. MQL (Marketing Qualified Lead): Definition & Kriterien
  4. SAL (Sales Accepted Lead): Die oft vergessene Zwischenschicht
  5. SQL (Sales Qualified Lead): Wenn der Vertrieb „Übernahmepflicht“ hat
  6. Typische Kriterien zur Einstufung von MQL, SAL und SQL
  7. Zusammenspiel mit Lead Scoring & Lead Nurturing
  8. Praxisbeispiel: So könnte ein Lead-Flow im B2B aussehen
  9. Häufige Fehler bei MQL/SQL-Definitionen
  10. Fazit: Gemeinsame Sprache für Marketing & Vertrieb

 

Was bedeuten MQL, SQL und SAL?

Die Abkürzungen MQL, SQL und SAL beschreiben Lead-Status entlang des B2B-Vertriebsprozesses:

  • MQL – Marketing Qualified Lead
  • SAL – Sales Accepted Lead
  • SQL – Sales Qualified Lead

Sie helfen, klar zu trennen, wo sich ein Lead im Prozess befindet und wer verantwortlich ist: Marketing oder Vertrieb.
 

Warum Lead-Status im B2B so wichtig sind

Im B2B gibt es:

  • längere Sales-Cycles,
  • mehrere Ansprechpartner im Buying Center,
  • umfangreiche Informationsphasen.

Ohne klar definierte Status wird es schnell unübersichtlich:

  • Marketing weiß nicht, ob Leads wirklich nachverfolgt werden.
  • Vertrieb beschwert sich über „schlechte Leads“.
  • Geschäftsführung sieht keine saubere Pipeline.

MQL, SAL und SQL schaffen eine gemeinsame Sprache – und machen Performance messbar.

MQL (Marketing Qualified Lead): Definition & Kriterien

Ein MQL ist ein Lead, der vom Marketing als qualifiziert eingestuft wird, weil:

  • das Unternehmen grundsätzlich zum ICP passt und
  • der Kontakt ein ausreichend hohes Interesse gezeigt hat.

Typische Kriterien:

  • Passende Branche, Unternehmensgröße, Region
  • Download eines Whitepapers oder Teilnahme an einem Webinar
  • Mehrere relevante Seitenbesuche (z. B. Preise, Leistungen, Cases)
  • Positive Reaktion auf Kampagnen (E-Mails, Ads, Remarketing)

MQL bedeutet:

„Dieser Lead ist interessant genug, dass der Vertrieb ihn kennen sollte.“

SAL (Sales Accepted Lead): Die oft vergessene Zwischenschicht

SAL ist die Brücke zwischen Marketing und Vertrieb:

  • Marketing übergibt den MQL an den Vertrieb.
  • Vertrieb prüft den Lead (z. B. im CRM, kurz auf der Website).
  • Der Lead wird aktiv akzeptiert oder abgelehnt.

Vorteile dieser Zwischenschicht:

  • Klare Rückmeldung: Waren die MQL-Kriterien realistisch?
  • Vermeidung von „Lead-Verschleiß“, weil Vertrieb sich nicht zuständig fühlt.
  • Messbarkeit, wie viele MQL überhaupt aktiv bearbeitet werden.

 

SQL (Sales Qualified Lead): Wenn der Vertrieb „Übernahmepflicht“ hat

Ein SQL ist ein Lead, den der Vertrieb nach einem Erstkontakt als konkrete Verkaufschance bewertet.

Typische Anzeichen:

  • Es gibt einen klaren Bedarf für die angebotene Lösung.
  • Der Ansprechpartner hat einen Einfluss auf die Entscheidung.
  • Es ist ein grober Zeitplan für die Umsetzung vorhanden.
  • Budget ist vorhanden oder realistisch planbar.

Ab hier wird der Lead oft als Opportunity weitergeführt – mit Angebot, Präsentation, Testphase etc.

Typische Kriterien zur Einstufung von MQL, SAL und SQL

Beispiele für MQL-Kriterien:

  • Score X (aus Fit + Engagement) überschreitet Schwellenwert
  • Formular „Beratung anfragen“ ausgefüllt
  • Teilnahme an 2+ Webinaren

Beispiele für SQL-Kriterien (nach erstem Sales-Gespräch):

  • BANT/CHAMP-Basis erfüllt (Need + Timeline klar, Authority vorhanden)
  • Projekt ist priorisiert, Entscheidung in absehbarer Zeit realistisch
  • Lösung passt fachlich & wirtschaftlich

Wichtig: Kriterien gemeinsam definieren und schriftlich festhalten (Playbook).

Zusammenspiel mit Lead Scoring & Lead Nurturing

MQL, SAL, SQL sind Status – wie ein Lead dorthin kommt, wird über Prozesse und Tools gesteuert:

  • Lead Scoring
    – legt fest, ab welchem Score ein Lead zum MQL wird.
  • Lead Nurturing
    – entwickelt Leads weiter, die noch kein MQL sind oder nach Ablehnung wieder „zurück in Marketing“ gehen.

So entsteht ein Kreislauf statt einer Einbahnstraße.

Praxisbeispiel: So könnte ein Lead-Flow im B2B aussehen

  1. Website-Besuch → Download Whitepaper → Nurturing-Strecke
  2. Mehrere Interaktionen + gutes ICP-Fit → Score erreicht → MQL
  3. Marketing übergibt Lead → Vertrieb prüft → SAL
  4. Erstgespräch führt Bedarf, Zeitplan & Entscheider zutage → SQL
  5. Angebot → Verhandlung → Abschluss (neuer Kunde)

Jeder Schritt ist im CRM/Automation-System dokumentiert.

Häufige Fehler bei MQL/SQL-Definitionen

  • MQL-Kriterien sind zu weich („ein Download reicht aus“)
  • Vertrieb akzeptiert keine SAL-Rolle und „macht einfach sein Ding“
  • SQL wird nur nach Gefühl vergeben, nicht nach Kriterien
  • Keine Rückkopplung, ob MQL und SQL auch tatsächlich zu Umsätzen führen

 

Fazit: Gemeinsame Sprache für Marketing & Vertrieb

MQL, SAL und SQL sind keine Buzzwords, sondern zentrale Steuerungsgrößen in der B2B-Leadgenerierung. Unternehmen, die klare Definitionen haben und diese mit Prozessen, Tools und Reporting hinterlegen, schaffen Transparenz – und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass aus Leads auch Kunden werden.